Wann ist das Gnadenbild verschwunden?
Eine kürzlich gefundene maschinenschriftliche Archivabschrift, leider ohne genaue Quellenangabe, bringt die Suche nach der Geschichte der Kohlbauerkapelle in Wegscheid (ehem. Markt Wegcheid) weiter.
Am 10. Juni 1929 findet sich folgender Eintrag:
Die sogenannte „Kohlbauerkapelle”, sehr idyllisch gleich außerhalb des Marktes am Weg zum Bachwirt gelegen, eine uralte Kapelle mit wundertätigem Gandenbild, heute zum Langhaus (Kapeller) gehördend, wurde wieder wunderhübsch renoviert. Die Herren Donaubauer und Hölzl besorgten die Malerarbeiten, die Innenaussattung Frau Lang, während Herr Enzbrunner die Sitzbank erneuerte. Hoffentlich genießt die Kapelle den Schutz des Publikums.
Daraus lässt sich schließen,
- dass um 1930 die Kohlbauerkapelle noch in Privatbesitz war und es damit wahrscheinlicher wird, dass die erwähnte, aber verschollene „Notarurkunde zur Kohlbauernkapelle vom 03.10.1958” die Übertragung des Eigentums an die Pfarrei Wegscheid festhält.
- dass es in der Kohlbauerkapelle ein „wundertätiges Gnadenbild” gegeben hat, das allerdings verschollen ist. Derzeit findet sich dort eine gekrönte Marienfigur jüngeren Datums in historisierender Manier. Es lässt sich derzeit nichts über jenes Gnadenbild sagen, das in der oben zitierten Notiz erwähnt wurde. Ob es sich dabei schon um eine Gnadenfigur gehandelt haben könnte, oder tatsächlich um ein Gnadenbild – und wenn, um welches – muss vorerst offen bleiben.
Bemerkenswert scheint mir die Formulierung: Hoffentlich genießt die Kapelle den Schutz des Publikums
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